emco: deutsch >Know-how >Mehrsprachige Medienarbeit >Multimedia >
Multimedia
 |
 |
|
Mit verschiedenen Medien gleichzeitig Inhalten nachzuspüren und diese zu präsentieren - das ist eine ganz besondere Sache. Hier sollen Möglichkeiten einer parallelen und einander ergänzenden Verwendung verschiedener Medien besprochen werden, um Sprachen in ihrer Vielfalt zu präsentieren. Dabei ist der PC nur ein Spieler unter vielen. Multimediales Arbeiten ermöglicht es, die selben Inhalten auf verschiedene Arten zu durchleuchten, ohne ein bestimmtes Medien zu bevorzugen.
Wichtige Elemente sind die Präsentationen, im Rahmen derer das Zusammenspiel erfahrbar wird. Eine multimediale Performance etwa ergibt sich schon, wenn alle Produkte zur mehrsprachigen Medienarbeit, die eine Gruppe im Laufe (z.B.) eines Jahres geschaffen hat, vorgeführt werden.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich daher vor allem auf Verschränkungsmöglichkeiten einzelner Medien, die über die naheliegenden Bild-Ton-Kombinationen hinausgehen sowie auf die Präsentationsmöglichkeiten und Performances. Das Aktionistische spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die verschiedenartige Vorführung der Inhalte ist für die Aufnehmenden vielleicht nicht sofort nachvollziehbar. Wer sich auf die Sache einlässt, wird zum Nachdenken, Navigieren und Kombinieren angeregt und ist "Wanderer in und zwischen den Sprachen".
Mehrsprachige CD-Rom (Text, Bild und Ton)
Text-, Foto- und Tonmaterial sind auf einer CD-Rom gut kombinierbar. Wie beim Besuchen einer Homepage kann der/die Benützer/in am PC selbst navigieren, lesen und gleichzeitig Sprachen hörbar machen.
Einige Beispiele für Themen:
Kennenlernen verschiedener Sprachen (einfache Wendungen)
Kinder stellen sich in den Muttersprachen vor
Mehrsprachige Erzählung
Mehrsprachiger Report
Daraus ist ersichtlich, dass bereits viele Ergebnisse aus Einzelworkshops im Rahmen der mehrsprachigen Medienarbeit einfließen können.
Navigationsmöglichkeiten und Stilelemente:
Mehrere Seiten, die von einer "Startseite" aus angeklickt werden können.
Bestimmte Texte sind durch Anklicken hörbar (Kinder lesen selbst).
Einfache Wendungen und Worte werden durch Anklicken in eine andere Sprache übertragen.
Jedem Text ist ein interpretierendes Foto beigestellt.
Feedback-Möglichkeit (z.B. Angabe einer Email).
Mögliche Einfügung von Animationselementen.
Herstellung einer CD-Rom:
Eine CD-Rom wird wie eine Homepage (mit Homepage-Schreibprogrammen) erstellt. Sie enthält Html-Seiten, Foto- und Tondateien, die entsprechend verlinkt sein müssen. Es ist auch günstig, kostenfreie Audioplayer auf die CD zu setzen (etwa gleich auf die Startseite), weil sie nicht jeder PC im geeigneten Format besitzt.
Workshopablauf mit den Kindern:
Die Erstellung der einzelnen medialen Produkte gehen aus den diesbezüglichen Spiel- und Workshopanleitungen hervor. Konzeption und Herstellung der CD übernimmt am besten eine Kleingruppe (maximal 5 Kinder) zusammen mit einer Betreuungsperson, die mit Homepage-Schreibprogrammen vertraut ist.
Präsentation:
Die CD-Rom wird am PC präsentiert. Zum Beispiel könnte der PC mit eingelegter CD-Rom an einer gut zugänglichen Stelle aufgebaut (etwa Schulflur, Medienraum) oder im Rahmen von Veranstaltungen eingesetzt werden. Verschiedene Personen - Kinder und Erwachsene gleichermaßen - können ihn dann verwenden.
Kombinationsmöglichkeiten
Beispiele für weitere Kombinationsmöglichkeiten der Ergebnisse, die im Rahmen der mehrsprachigen Medienarbeit mit Kindern gewinnen wurden, werden hier angeführt. Wichtig bei allen multimedialen Zusammenstellungen ist die Themensetzung, die immer sichtbar angekündigt sein muss (am besten mit einem eigenen Titel), und die Intention, was durch die Medienverschränkung bewirkt werden soll. Bei den Themen könnten etwa bestimmte Sprachen im Mittelpunkt stehen (etwa Türkisch-Deutsch) oder eine einzige Sprache in Ton und Schrift vorgestellt werden (z.B. Chinesisch).
Tonstation und Bildstation für Sprechbeispiele und Schrift:
In einem Raum werden zwei Stationen eingerichtet: Eine zum Horchen (z.B. mit Kopfhörern) und eine zum Schauen (Video oder PC). Beide Stationen laufen nicht synchron und sind auch nicht aufeinander abgestimmt. Der Bildschirm kann etwa einfache Worte in schriftlicher Form vorführen (bei anderen Schriftzeichen wird die Sache sehr spannend). Auf diese Weise erfolgt die Synthese der Ton- und Bildinhalte im Kopf. Junge und erwachsene BesucherInnen dieser Stationen beginnen selbst zu kombinieren und sich mit den Sprache auseinanderzusetzen.
Bildprojektionen, Live-Performance und Geruch (von Blumen, von Speisen):
Hier geht es um das Zusammenspiel von Bild, Live-Stimme und Geruchssinn. In einem soweit abgedunkeltem Raum, dass Wandprojektionen möglich sind, wird ein Bühnenareal definiert (eine richtige Bühne ist nicht erforderlich). Die visuellen Projektionen können Einzelbilder oder filmische Motive sein, die je nach Thema gestaltet werden (etwa Foto bestimmter Blumen, Kinder beim Essen bestimmter Speisen etc.). Je nach Equipment können die Bildmotive von einem PC, Videorekorder mit Videobeam oder vom Diaprojektor abgespielt werden. Gleichzeitig führen Kinder eine mehrsprachige Live-Performance durch, indem sie sich auf das Thema beziehen (bei Blumen die Namen, bei Speisen die Bezeichnungen der Speisen). An einer anderen Stelle des Raums sind Blumen arrangiert bzw. Speisen angerichtet, die ihren Duft verströmen.
Sprachparty: Videostationen und (Pop-)Musik aus verschiedenen Ländern:
Eine gute Möglichkeit zur "Sprachreise" bietet ein Musikmix, aus dem bestimmte Passagen visualisiert werden und zu dem getanzt werden kann. Es gibt im Veranstaltungsraum mindestens drei Videosstationen (je ein Videorekorder mit Fernsehapparat), auf dem jeweils Liedtitel und kurze Passagen in der Originalsprache und in mehrfacher Übersetzung auftauchen und wieder verschwinden. Außerdem ist eine Hifi-Anlage aufgebaut.
Im Vorfeld der Aktion bringen die Kinder einer Gruppe Songs in ihrer Muttersprache, hören sie an und exzerpieren wichtige Worte, Titel, Passagen oder Refrains. Dann werden alle so gewonnenen Texte in die anderen Sprachen, die in der Gruppe gesprochen werden, übersetzt.
Jetzt geht es darum, Videos daraus zu gestalten. Einfachste Form ist, die Worte mit Farbkreiden dick an die Tafel oder mit Plakatstiften auf Papier zu schreiben und nacheinander abzufilmen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Video eine Länge von mindestens 45 Minuten besitzen soll, denn sonst müsse die Kassette zu oft rückgespult werden. Ist ein Aufnahmedurchlauf zu Ende, beginnen die Kinder wieder beim ersten Text mit der Aufnahme. Eine andere Möglichkeit ist die Verstellung der Texte am PC mit einem Bild- oder Videoprogramm. Das böte die Möglichkeit, verstärkt fotografische Motive miteinzubeziehen und hätte auch den Vorteil, die Kernpassagen so oft zu vervielfachen, bis eine Länge von 45 Minuten entsteht.
Die Aktion, zu der andere Kinder eingeladen werden, dauert je nach Möglichkeiten zwei bis drei Stunden.
Veranstaltungen und Performances
Eine multimediale Veranstaltung muss gut vorbereitet und organisiert sein. Da viele der Produkte bereits vorhanden sein werden, beziehen wir uns nur auf die Zusammenstellung der einzelnen Parts.
Benötigte Geräte und Räumlichkeiten:
Neben den Wiedergabegeräten (CD-Player, Hifi-Anlage, Videorecorder, PC, Bildschirm, Projektor) und deren Verkabelung (möglicherweise sind auch Verlängerungskabel und Verteilerstecker erforderlich) ist die Wahl der Räumlichkeit ein wichtiger Punkt. Muss verdunkelt werden? Sind genügend Sitzgelegenheiten vorhanden? Wie sieht es mit der Raumbeleuchtung aus? Sind Mikrofone und Tonanlage zur Verstärkung erforderlich? Wenn diese und weitere Fragen abgeklärt sind, kann überlegt werden, in wie weit der Raum ästhetisch gestaltet werden soll.
CDs, Bänder und weiteres bespieltes Material:
Alle Materialien, die wiedergegeben werden sollen, müssen nochmals durchgesehen und durchgehört werden, ob sie passend sind oder Teile verändert werden müssen.
Vorbereitungen von Live-Performances:
Alle Live-Einlagen werden von den Kindern selbst erfunden und wie ein Kurztheaterstück geprobt. In wie weit Mikrofone dafür verwendet werden sollen, entscheidet die Gruppe. Da die Live-Einlagen sehr viele redundante Elemente besitzen können, sind die "Kerntexte" kurz. Sie müssen auch nicht auswendig gelernt werden. Bei der Performance können Zetteln verwendet werden.
Titel und Ankündigung der Performances:
Wichtig ist die Erfindung eines ansprechenden Titels. Oft ist es spannend, wenn die Mehrsprachigkeit bereits aus dem Titel herginge (etwa "Sdravo-Ahoj&Hallo!"). Ankündigungsplakat und Flugzettel mit Titel der Veranstaltung, Ort, Zeit, Kurzbeschreibung und Impressum können gestaltet und verteilt werden.
Vorbereitungsteam:
Optimal ist ein Team von maximal 7 Kindern, die gemeinsam mit der Betreuungsperson Listen und Pläne für Ablauf, Geräte, Durchsehen des Materials und Proben erstellen. Sollen Performances von einer größeren Gruppe vorbereitet werden, dann ist - ähnlich wie in den Spielen und Workshops - Kleingruppenarbeit erforderlich, wobei jede Kleingruppe einen konkreten Aufgabenbereich übernimmt.
|