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emco: deutsch >Know-how >Mehrsprachige Medienarbeit >Szenische Darstellung >

Szenische Darstellungen


Szenisches Spiel ist immer dabei. Wenn beispielsweise Kinder einander interviewen, spielen sie bis zu einem gewissen Grad Reporter. Dann kommt der obligate Schwenk zur Kamera und das Sprüchlein: "Ich gebe zurück ins Studio." Natürlich handelt es sich auch bei den Vorbildern um inszenierte Information, TV-Studios gleichen hochgerüsteten Theaterbühnen, Nachrichten sind durchinszeniert. Hier wird einmal angedacht, in wie weit das Rollenspiel die Kinder in ihrer Auseinandersetzung mit der mehrsprachigen Medienarbeit unterstützen könnte.
Anders als in den anderen Spielanleitungen sollen hier nur einige Ideen dargestellt werden, wie zunächst gespielt werden kann und dann Schritt für Schritt eine selbstständige Annäherung an die Inhalte erfolgen könnte.

Das eingerichtete Fernsehstudio für jeweils anderssprachige Videosendungen:
Nötig ist ein Raum, ein Tisch, Sitzgelegenheiten, ein passender Hintergrund (Tuch), das Logo eines Fantasiesenders und eine auf dem Stativ fixierte Videokamera, welche die "Sendungen" aufzeichnet. Dabei sollte in der Ausstattung die Atmosphäre eines "richtigen" Studios imitiert werden.
Die Kinder schreiben in ihren eigenen Sprachen Nachrichten oder verwenden übernommene Berichte. Sie haben auch die Möglichkeiten, Studiogäste einzuladen.
Kann das "Studio" über einen längeren Zeitraum benützt werden, hätten viele Kleingruppen die Möglichkeit, sich unabhängig voneinander vorzubereiten. Zum Beispiel könnte ein Zeitplan ausgearbeitet werden, wann das Studio von wem jeweils mit Begleitung von Betreuungspersonen genützt werden kann.
Für den Aufnahmetag kleiden sich die Kinder wie Fernsehsprecherinnen oder -sprecher. Sind sie im Studio, haben sie auch die Möglichkeit zur Improvisation. Es geht ja darum, Bewegung und Stimme bestimmter Vorbilder nachzuempfinden.
Wenn eine bestimmte Gruppe auf diese Weise ein- bis zweimal "Sendungen" produziert hat, können in einem Gespräch mit den Betreuungspersonen bestimmte Inhalte geklärt werden, nämlich in wie weit nun Themen aus der Erlebniswelt der Kinder einfließen. Denn bisher war alles mediales Spiel.

Die durch Pantomime kommentierte Nachrichtensendung in mehreren Sprachen
Nötig ist keine Bühne, sondern ein als Bühne definiertes Areal. Ähnlich wie beim getanzten Wetterbericht (siehe "Stimme und Körper") sind im Vordergrund zwei Kinder, die einen Nachrichtentext in einer bestimmten Sprache verlesen. Im Hintergrund wird - wie auf einem Bildschirm - zur selben Zeit von den anderen Kindern eine Pantomime ausgeführt, die den Inhalt durch kleine Szenen illustrieren. Amüsant kann die Sache durch einen einfachen Kunstgriff werden: Zwischen den Szenen verharren die Pantomimen-Kinder in Bewegungslosigkeit (Freeze) und beginnen mit der nächsten Szene, sobald die Text-Kinder die nächste Nachricht zu lesen beginnen.
Hier gibt es auch eine Fülle von Variationsmöglichkeiten. Die Nachrichten müssen keinesfalls sprachhomogen verfasst sein. Die Sprachen können einander abwechseln. Das bedeutet, dass es auch mehrere Sprechteams gäbe. Die Pantomimengruppe sollte weitgehend konstant bleiben.
In einem dreistündigen Workshop könnten zunächst die Texte erfunden und soweit vermittelt werden, dass die Pantomimen-Kinder passende Bewegungen dazu erfinden könnten. Es reichen drei Nachrichtentexte hintereinander.
Auch hier sollte das Ergebnis auf Video aufgezeichnet werden. Natürlich kann diese Nachrichten-Performance auch öffentlich durchgeführt werden.

Act it out - Nachrichten
Eine Antwort auf die Nachrichtenflut und eine mögliche Schwerpunktsetzung liefert eine Methode, die es ermöglicht, bei bestimmten Nachrichten länger zu verweilen. Für ältere Kinder (ab 10 Jahren) ist es sicher spannend, beiläufig aufgeschnappte Informationen in ihren eigenen Sprachen nachzuspielen, indem sie eine Szene dazu improvisieren, die dann ton- und videomäßig aufgenommen werden und weiterverwendet werden kann. Die Rahmenbedingungen schafft hier der Improvisationstheaterworkshop mit konkreten Themen als Ausgangspunkt. Das Ergebnis ist eine kurze Theaterszene, die gemeinsam mit den Betreuungspersonen geprobt und inszeniert wird. Auch hier könnte es eine/n Nachrichtensprecher/in geben, welche/r die Szene in einer bestimmten Sprache einleitet.
Natürlich könnten mit der nötigen Sensibilität auf diese Weise auch Themen behandelt werden, welche die Gruppe und ihr Umfeld betreffen.

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