emco: deutsch >Know-how >Computer und Internet >Was ist DVD? >
Was ist DVD?

DVD (Digital Versatile Disc) hat sich in den letzten Jahren als Heimfilmformat immer mehr durchgesetzt. Meiner Meinung nach wird es eines Tages beliebt genug werden, um das alte Videorecorderformat gänzlich zu ersetzen, so wie die CD-Technologie die Audiokassette weitgehend verdrängt hat. In der folgenden Ausführung wird die technologische Geschichte hinter der DVD nachvollzogen.
Einfach gesagt speichert eine DVD, wie eine CD, (audiovisuelle) Informationen digital und kann von einem DVD-Player abgespielt werden. Die Ton- und Bildqualität ist daher digital perfekt (obwohl die Disks sehr anfällig für Störungen durch Staub und Kratzer sind und deshalb sorgfältig behandelt werden müssen). Ihre Qualität verschlechtert sich kaum. DVDs sind daher als Filmformat dem Videoband bei weitem überlegen.
Vorläufer von DVD
8mm und Super 8mm
Bewegte Bilder wurden mit einer Schmalfilmkamera auf Zelluloidfilm aufgenommen und konnten nach der Entwicklung auf eine Leinwand projiziert werden.
Gespultes Videoband
Ein analoges Format mit zwei getrennten Bandspulen, bei dem kommerzielles oder privates Filmmaterial auf Magnetband aufgezeichnet ist.
Videokassette
Ein analoges magnetisches Format, bei dem die beiden Spulen in einer Kassette miniaturisiert sind. Licht- und Schallwellen werden magnetisch aufgezeichnet und auf einem Fernsehbildschirm abgespielt. Es gibt bei der Verwendung dieses Mediums einige Einschränkungen hinsichtlich der Reproduktion und Darstellung von Daten:
a) Die Qualität des Mediums, das zum Speichern von Informationen verwendet wird, wird oft durch den variablen Beschichtungsstandard des Bands beeinträchtigt, was zu Hintergrundrauschen führen kann, das dann wiederum vom Signal getrennt werden muss.
b) Die Stärke des Originalsignals wird eventuell nicht immer genau reproduziert, was zu matten oder gesättigten Bildern und beeinträchtigter Tonqualität führt.
12"-Laserdiscs
Diese wurden Ende der 70er Jahre von Philips entwickelt. Sie basierten auf der CD-Technologie, bei der Informationen digital durch binäre Codierung reproduziert werden.
Im wesentlichen müssen bei diesem und bei anderen digitalen Formaten die analogen Quelldaten digitalisiert und auf eine Disc codiert werden.
Die Wiedergabe erfolgt, wenn die digitalen Daten gelesen und wieder in das analoge Format zurück codiert werden.
DVDs: Komprimierung und Speicherung
Die Qualität eines digital codierten Bilds (Auflösung) hängt vom Speicherplatz ab, der für jede Einzelaufnahme zur Verfügung steht. Die Datenmenge, die zur digitalen Darstellung selbst einer einzigen Aufnahme benötigt wird, ist immens. Deshalb wird sie mit einer von mehreren Methoden komprimiert:
a) Ersetzung: Anstelle häufiger Codemuster werden Symbole verwendet.
b) Mathematisch: Anstelle der Ersetzung werden mathematische Formeln verwendet.
c) Verlustbehaftet: Eine mathematische Formel entscheidet, welches die wichtigen Informationen sind, und ignoriert den Rest. Die wesentlichen Informationen werden dann komprimiert. Ein Beispiel hierfür ist MPEG. Kenntnis des Kontexts ist erforderlich. Video wird oft komprimiert, indem nur die Unterschiede zwischen den Einzelbildern statt alle Informationen in jedem Einzelbild aufgezeichnet werden.
Speicherkapazität
Eine CD kann 650 MB Daten speichern, eine DVD zwischen 4,5 und 18 GB. Eine DVD speichert Daten in einer Reihe von Formaten, die von einem Laser gelesen werden, der auf eine von zwei Tiefen (Schichten) auf einer oder auf beiden Seiten der Disc fokussiert ist. Dadurch ergibt sich eine höhere Speicherkapazität, was zu längeren Wiedergabezeiten führt.
Unterschiedliche DVD-Formate
a) Einseitig, einschichtig
b) Doppelseitig, einschichtig
c) Einseitig, doppelschichtig
d) Doppelseitig, doppelschichtig
Die Kapazität nimmt von 4,5 GB in a) auf 18 GB in d) zu.
DVD-Player müssen in der Lage sein, alle Formate wiederzugeben. Frühe DVDs waren doppelseitig und einschichtig, so dass die DVD in der Mitte des Films umgedreht werden musste. Heutzutage sind sie oft einseitig und doppelschichtig, was zu einigen Sekunden Verzögerung während der Wiedergabe führen kann, während der Laser neu fokussiert. Doppelseitige und doppelschichtige DVDs bieten Fernsehqualität. Es ist aber immer noch nicht möglich, zu Hause Filmqualität zu reproduzieren.
Vorteile von DVD
Die Qualität der Reproduktion ist VHS- und SVHS-Video überlegen.
- Fernsehen = Auflösung von 625 Zeilen pro Bildschirm
- VHS = 200 Zeilen
- SVHS = 400 Zeilen
- DVD = mind. 480 Zeilen
Einzelbilder werden digital reproduziert, was zu perfekten Standbild- und Zeitlupenwiedergaben vorwärts/rückwärts führt.
Die Möglichkeit, mehrere Audiospuren zu codieren, erlaubt es den Produzenten, mehrsprachige Versionen herzustellen.
Ton wird digital reproduziert, so dass das Kino-Klangsystem, z. B. Dolby pro logic, nachgebildet werden kann.
Weitere Features sind möglich, z. B. Kommentare des Regisseurs und/oder der Schauspieler (toll für die Analyse).
DVD bietet Extras wie Trailer, Making of, unveröffentlichtes Material und alternative Schlussszenen.
Die perfekten Standbilder erlauben es dem Produzenten das Drehbuch Seite für Seite aufnehmen und eine präzise Szenenauswahl zu treffen.
Immer mehr erhalten die Zuschauer (durch die Entwicklungen in der Pornofilmbranche) die Wahl zwischen unterschiedlichen Kameraperspektiven, wodurch die Betrachtung immer stärker personalisiert wird.
Autor: Mandy Esseen. © Mandy Esseen 2002. Mit freundlicher Genehmigung von MediaEd.
|